Schülerfirmengipfel der Nachhaltigkeit am 18.06.2019 bei der Hainich Konserven GmbH

Wie kommen die Gurken ins Glas? Spannende Erkenntnisse beim Nachhaltigkeitsgipfel bei der Hainich Konserven GmbH!

 

Eine kühle Brise weht durch die offene Lagerhalle, in der die gut 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 9. Schülerfirmengipfel der Nachhaltigkeit auf ihren Papphockern sitzen und über Transportwege und Anbauzeiten von Obst und Gemüse diskutieren. Mithilfe seines Saisonkalenders stellt Nick fest, dass Tomaten nur von Mitte Juli bis Ende Oktober in Deutschland reif werden, obwohl es sie doch das ganze Jahr über im Supermarkt zu kaufen gibt. Die Arbeitsgruppe „nachhaltiges Wirtschaften in Schülerfirmen“* hat zum zweiten Schülerfirmengipfel der Nachhaltigkeit in diesem Schuljahr eingeladen und gut 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Schülerfirmen sind gekommen. Die Lagerhalle, in der die Gruppe tagt, steht im Nordwesten Thüringens in Niederdorla, auf dem Betriebsgelände der Hainich Konserven GmbH, dem Gastgeber dieses Gipfels. Inhaltlich dreht sich an diesem Vormittag natürlich alles um das Thema Nachhaltigkeit. Heute beschäftigt sich die Gruppe besonders damit, wann denn eigentlich welche Lebensmittel in Deutschland wachsen und mit welchen Transportmitteln und über welche Wege das Obst und das Gemüse zu uns kommen, wenn sie  gerade nicht bei uns wachsen. Dabei wird unter anderem festgestellt, dass es für den Co2 Ausstoß gar keinen so großen Unterschied macht, ob die Äpfel mit dem Schiff aus Neuseeland kommen oder den Winter über in einem Kühlhaus in Deutschland eingelagert sind. Am besten ist es aber natürlich immer, wenn das Obst und das Gemüse gar keine langen Transportwege und Lagerzeiten benötigen, sondern frisch aus der Region kommen. Und den größten Unterschied macht der Verbraucher damit, wenn er zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen geht, und dafür das Auto zu Hause stehen lässt. Ein Einkauf mit dem Pkw stößt ähnlich viel Co2 aus, wie ein Kilo Äpfel auf seinem Weg aus Neuseeland nach Deutschland. Eine weitere Möglichkeit, um leckeres Obst und Gemüse außerhalb der Saison essen zu können ist es, die Sachen haltbar zu machen. Und genau das macht die Hainich Konserven GmbH. Die Geschäftsführerin Frau Dr. Seeling begrüßt die Schülerinnen und Schüler und Produktionsleiter Steffen Wölfer erzählt uns, dass die Hainich Konserven GmbH ein Ausbildungsbetrieb ist, bei dem man unter anderem eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer / Fachkraft Lebensmitteltechnik machen kann. Danach geht es im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte und Herr Wölfer zeigt der Gruppe, welchen Weg eine Stachelbeere aus der Obststeige bis ins verkaufsfertige Glas zurücklegt. Die Kittel und Haarnetze die alle anlegen müssen sorgen erstmal für Gelächter, aber Hygiene ist das oberste Gebot bei der Verarbeitung von Lebensmitteln. Bei dem Spaziergang über das Betriebsgelände lernt die Gruppe, wo die Stachelbeeren gewaschen und ausgelesen werden, wie die Maschine sie gleichmäßig auf die Gläser verteilt und warum die Kessel für den Aufguss am anderen Ende der Halle stehen. Besonders beeindruckend sind der Metalldetektor und das Röntgengerät mit denen geprüft wird, dass sich keine Fremdkörper oder Verunreinigungen in den Gläsern befinden. Herr Wölfer zeigt live am Fertigungsband wie das Röntgengerät ein verunreinigtes Glas vom Band schubst.  Nach der Führung stärken sich alle mit einem regionalen Gemüseeintopf. Im letzten Teil überlegen die Schülerinnen und Schüler, welche Inhalte des Tages sie in die Arbeit in der Schülerfirma mitnehmen können. Dabei müssen sie teilweise feststellen, dass sie schon nachhaltiger arbeiten als sie dachten, weil sie nur Obst und Gemüse aus den Gärten der Eltern und der Lehrerin verarbeiten. Zum Abschluss gibt es noch eine Verkostung der leckeren Hainichgurken und als Souvenir darf sich jede und jeder ein Glas Apfelmus mit nach Hause nehmen.

Wir danken der Hainich Konserven GmbH für den spannenden Einblick in ihre Arbeit und die tolle Gastfreundschaft.

*bestehend aus Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, IHK Erfurt, Senior Experten Service, Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement der Stadtverwaltung Erfurt

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